
             4. Mai 2023
             
Fräsen von Metallen
             Metalle haben eine relativ große Härte, lassen sich aber mit Kühlung gut zerspannen. Bei zu hohen
             Drehzahlen neigen sie zum Anlaufen. Die beim Schnittvorgang entstehenden Wärme muss also gut abgeführt
             werden. Wichtige Voraussetzung für sauberen Schnitt sind scharfe Werkzeuge. Die Nachgiebigkeit, speziell
             bei sehr zähen Metallen wie Edelstahl, übt eine erhebliche Klemmwirkung auf den Fräser aus, die ohne
             Kühlung in zusätzliche Wärme umgesetzt werden würde. Die bei der Zerspanung entstehenden Späne sind nur
             zum Teil in der Lage, die Wärme abzuführen.
             Metalle sind im Gegensatz zu Holz gute Wärmeleiter und nehmen die beim Zerspanen entstehende Wärme gut
             auf. Die Fräswerkzeuge werden deshalb thermisch nur gering belastet. Aus den diesen Gründen sollten
             möglichst immer Fräser mit
 
Diamantbestückung
             verwendet werden, Fräser aus Hartmetall ergeben bei weichen Materialien eine etwas bessere
             Oberflächenqualität, werden aber schnell stumpf und neigen dann zum Überhitzen.
             Die meisten auf dem Markt erhältlichen Fräser sind für Anwendungen in Stahl optimiert. Eine große Auswahl
             ermöglicht die optimale Zuordnung zum Werkstück und zu der jeweiligen Aufgabe. Es wir mit eher geringen
             Schnittgeschwindigkeiten gearbeitet, wobei aber gilt, dass kleine Fräser höhere Drehzahlen erfordern, um
             die notwendige Schnittgeschwindigkeit an der Werkzeugschneide zu erreichen. Aluminium gestattet eine
             höhere Vorschubgeschwindigkeit als Stahl oder Titan.
             Bei der
             
Bearbeitung von Aluminium
             ist zügiger Vorschub möglichst ohne Unterbrechung wichtig, um lokale Überhitzung und sichtbare Kanten im
             Werkstück zu vermeiden. Beim Fräsen von Messing kann ohne Kühlung gearbeitet werden. Der beim Schlichten
             entstehende Luftstrom wirkt sich kühlend aus. Eine anschließende Kontrollmessung sollte aber wenn möglich
             immer erfolgen.
             
 Späne
             Späne
             Der Abtransport der Späne muss ungehindert möglich sein, am besten mit einem Späneförderer oder in einigen
             Fällen auch durch Absaugen. Im Arbeitsbereich verbleibende Späne können sich um den Fräser wickeln oder
             die Nut verklemmen, was zum Abreißen des Fräsers führen kann.
 
             Gusseisen
             ist ein Werkstoff ohne ausgeprägte Orientierung, deshalb ist die Bewegungsrichtung des Fräsers ohne
             jegliche Bedeutung für die Qualität und das optische Aussehen
             des Werstücks. In allen Fällen, in denen eine Freiheit in der Wahl der Fräsrichtung besteht, muss die für
             die Bearbeitungsgeschwindigkeit günstigste Fräsrichtung gewählt werden.
             
             Beim Fräsen in fünf Achsen wird prinzipiell in einer Aufspannung gefräst, wenn auch Außenkanten bearbeitet
             werden sollen. Beim Fräsen von Längsnuten ist die Fräsrichtung theoretisch gleichgültig, weil die
             Schneiden auf der einen Nutseite ohnehin stets im Gegenlauf, und auf der anderen Seite im Gleichlauf
             arbeiten. Es muss aber auch hier stets mit geringem Vorschub gearbeitet werden, weil sonst das Werkstück
             nicht von der
             
Vakuum-Spannvorrichtung
             gehalten werden kann.
             Fräsen mit sehr hohen Drehzahlen ergibt eine hohe Schnittgüte. Beim Fräsen von Edelstahl kann die
             Schnittgüte sogar noch verbessert werden, wenn zunächst im Gegenlauf, und anschließend im Gleichlauf gefräst
             wird. Es müssen dann einige hundertstel Millimeter stehen gelassen werden, und erst mit dem letzten
             Bearbeitungsschritt im Gegenlauf auf Endmaß gearbeitet werden. Bei geringen Spandicken kann ein
 
Vibrieren des
             Fräsers
             auch im Gegenlauf noch sicher verhindert werden. Diese Bearbeitungsmethode hat sich auch beim
             Fräsen von Langlöchern bewährt, weil sie ein Aufbrechen der Kanten verhindert.
             
Oberflächen
             Beim Planfräsen von Oberflächen die in einem Arbeitsgang mit sehr großen Fräsköpfen hergestellt werden,
             arbeitet der Fräser bei entsprechender Einstellung des Vorschubs immer im Gegenlauf; dadurch können
             optisch
             
sehr ansprechende Oberflächen
             erzielt werden. Bedingt durch den bearbeiteten Werkstoff ist die Schnittgüte bei zu hohem Vorschub weniger
             gut, die Oberfläche wird rauh und riffelig. An dieser Tatsache konnte auch die zu Rate gezogene
             Zerspanungsfirma
 
Zerspanungstechnik
             nachträglich nichts mehr ändern. Verbesserungsmöglichkeiten bieten bei vorheriger Kontrolle nur
             Diamantfräser, die allerdings die Kosten des Zerspanungsvorgangs deutlich ansteigen lassen.
             

             Bewährt hat sich ein kurzes Abkühlen der Werkzeuge vor dem letzten Durchgang. Nach dem Feinschlichten
             kann eine Messung vorgenommen werden. Wenn dann nochmals mit der gleichen Einstellung überfräst wird, läßt
             sich eine geringfügige Verbesserung der Oberfläche erreichen. Auch in diesem Fall beeinträchtigt ein nicht
             genügend scharfer Fräser das
             
Arbeitsergebnis.
             Bei zu schnellem Schnittvorgang geraten die abgelösten Späne zwischen Werkstück und Schneide, wodurch die
             Schnittgüte ziemlich ungleichmäßig werden kann. Auch hierbei gibt es aber wieder Unterschiede je nach Art
             des Werkstoffs.
             Harte oder sogar gehärtete Werkstoffe ermöglichen eigentlich immer eine bessere
 
             Oberflächengüte
             als weiche Werkstoffe. Denn bei zu schnellem Vortrieb werden die beim Fräsvorgang anfallenden Späne in das
             Werkstück hineingepresst, wodurch starke Beeinträchtigungen entstehen. Die erreichbare Qualität ist in
             diesen Fällen nicht hoch genug. Wenn die Wahlmöglichkeit besteht, sollten alle Fräsarbeiten immer auf
             CNC-gesteuerten Fräsmaschinen erfolgen.
             
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